Kunstradler trotzen der kalten Jahreszeit

Soli Bruckmühl bleibt trotz Lockdown aktiv und hält als Verein zusammen

Nach der ersten coronabedingten Hallenschließung im Frühjahr 2020 gingen die Kunstradfahrer ab dem Herbst wieder motiviert jeden Mittwoch, Freitag und Samstag in ihr gewohntes Training in die Realschulturnhalle Bruckmühl. Die Sportler lernten schnell dazu und planten bereits ihre Wettkampfprogramme für das Sportjahr 2021, als sie plötzlich durch den Lockdown Anfang November ausgebremst wurden.

Kurzerhand wurden zwischen den älteren und jüngeren Sportlerinnen und Sportlern Patenschaften geschlossen. Es folgten kreative, individuelle Trainingspläne und gemeinsame sportliche Einheiten vor der Kamera zu Hause. Die „Größeren“ hielten den regelmäßigen Kontakt und motivierten ihre Patenkinder mit lustigen, aber auch herausfordernden Aufgaben. Jeden Mittwochabend zur gewohnten Trainingszeit trafen sich dann alle Bruckmühler Kunstradfahrer in einem Videochat zum gemeinsamen Workout. Über Freundschaften aus den Landes- und Bundeskadern kamen jede Woche Sportler aus anderen Vereinen und Bundesländern dazu.

Jedoch wurde es immer schwieriger alle Sportlerinnen und Sportler bei Laune zu halten. An gemeinsamen Aufgaben der gesamten Sparte Kunstrad nahmen zunehmend weniger Sportler teil. Das Ziel, so viele Handstände zu machen, bis es zusammen 20 000 Meter in der Höhe sind, wurde nicht geschafft (Endergebnis: 13 229, 64 Meter). Am Ende des Jahres hatten die Nachwuchstrainer schließlich eine Idee, wie sie den Wettkampfgeist wecken und alle wieder aktivieren können. Sie stellten 65 Turnaufgaben auf einer Liste zusammen. Ziel war es, in fünfzehn Tagen mehr Aufgaben als die TG Soli Höchberg (befreundeter Verein aus Unterfranken) zu schaffen. Die Sportler mussten unter anderem 10 Liegestützen machen und dabei je ein Gummibärchen essen, 3 Minuten jonglieren, 5 Kopfstände vor dem Christbaum fotografieren und 3 Clownsrollen filmen. Am Ende gewann Bruckmühl mit 499 zu 377 Aufgaben.

Daniela Anderl

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