Jana Pfann ist Vize-Europameisterin

Zwei Medaillenträchtige Tage erlebten die Deutschen-Junioren des Bund Deutscher Radfahrer bei der Junioren-Europameisterschaft 2019 im Hallenradsport im Elsass.

Überblick

Am ersten EM-Tag gab es in Geispolsheim/Frankreich für Deutschland vor gut 800 Zuschauern Gold im 2er Kunstradsport der Juniorinnen durch Annika Papok und Anna-Sophia von Schneyder (Lottstetten) und einen Deutschen Doppelsieg im 1er Kunstrad der Junioren.

Gold gewann in einer am Ende knappen Entscheidung Tim Weber (RVC Böhl-Iggelheim) vor Simon Köcher (RSV Öschelbronn). Am zweiten EM-Tag gab es einige Überraschungen.

Es folgte eine weitere Goldmedaille durch Alexander Brandl/Andreas Steger (Schleissheim) sowie jeweils Silber im 4er Kunstrad durch den RV Mainz-Ebersheim mit Stella Rosenbach, Milena Schwarz, Selin Ülker und Tijem Karats. Gold ging diesmal an die Schweiz.

Weitere Silbermedaillen gewannen Jana Pfann (Bruckmühl), die mit 0,15 Punkten an EM-Gold vorbeifuhr, das Lorena Schneider (Österreich) mit nach Hause nahm. Zudem fuhr Theresa Klopfer (RV Ebnat) auf den 5. Platz.

Mit Radball-Silber durch Tim und Eric Lehmann (RSV Großkoschen) ist die EM in einem spannenden Finalspiel gegen die Schweiz zu Ende gegangen. Die Lehmänner mussten nach einer Aufholjagd in die Verlängerung und danach ins 4-Meter Schießen, das die Schweiz mit 5:3 für sich entscheiden konnte. Der Jubel der vielen Schweizer Fans kannte keine Grenzen.

Somit reiste die Mannschaft mit 3 x EM-Gold, 4 x Silber und Platz 5 im Gepäck zurück nach Deutschland. Die Übermacht von Deutschland scheint vorbei, denn mit dem EM-Titel im 1er der Juniorinnen für Österreich und den EM-Titeln im 4er Kunstrad sowie im Radball für die Schweiz zeugt von hervorragender Nachwuchsarbeit in den beiden Alpenländern.

„Es war eine tolle EM hier in Geispolsheim, die bestens organisiert war“, so unisono der BDR-Delegationsleiter Marco Rossmann, Kunstrad Bundestrainer Dr. Marcus Klein sowie Radball-Nationaltrainer Michael Lomuscio. „Wir waren mit den Leistungen aller Sportlerinnen und Sportler sehr zufrieden. Jeder hat an seinem EM-Tag, bei seinem Start seine Möglichkeiten abgerufen. Wenn auch der ein oder andere mit der Platzierung nicht zufrieden ist, ihr habt an den beiden Tagen großartige Leistungen gezeigt. „

1er Juniorinnen

Im 1er der Juniorinnen waren 19 Sportlerinnen aus 11 Nationen am Start. Für den EM-Titel kamen mehrere in Frage. Theresa Klopfer (Aalen-Ebnat) eröffnete den Reigen der Medaillenanwärter. Sie hatte keinen guten Tag erwischt und musste mehrfach vom Rad. Enttäuscht verließ sie mit 134,71 und am Ende Platz 5 die Fläche. Zuvor hatte Julia Hämmerli (Schweiz) mit 136,73 die bisher höchste Punktzahl gefahren. Es folgte Alessa Hotz (Schweiz), die mit 152,26 auf der Leader-Couch Platz nehmen durfte. Lorena Schneider (Österreich), die Titelträgerin von 2017 reichte 181 Punkte ein. Sehr sicher und sauber die Ausführung ihrer Übungen. Dafür bekam sie 173,91 Punkte. Damit durfte sie auf der Leader-Couch Platz nehmen, um der letzten Starterin Jana Pfann (Bruckmühl) zuzuschauen. 185,0 hatte sie eingereicht.

„Mein Ziel heute ist eine Medaille, egal welche“, so Jana im Vorfeld. Mit einem Lächeln im Gesicht betrat sie, betreut von den Bundestrainern die Fläche. Ihre beiden Heimtrainer Sebastian Lemnitzer und Robert Niedermeier, der sich als Fotograf betätigte, durften das Geschehen nur vom Rande aus verfolgen und nicht aus der gewohnten Coachin-Zone.

Sattelstand und der anschließende Mautesprung, hier springt Jana während das Kunstrad rollt vom Sattel auf den Lenker, klappten perfekt. Szenenapplaus für den gestanden Sprung gaben zusätzliche Motivation. Die Steiger-Rückwärts-Serie klappte perfekt und auch beim dreifachen Drehsprung gab Szenenapplaus. „Sie ist derzeit die einzigste Juniorin, die sowohl den Mautesprung als auch den 3-fachen Drehsprung im Programm hat,“ so Trainer Lemnitzer. Auch der Rest perfekt.Doch es waren die Kleinigkeiten, die sich summierten und von den geschulten Augen der Kampfrichter abgezogen wurden, denn am Ende sollte es eine noch engere Kiste werden, als bei den Jungs.

Mit einem verschmitzten Lächeln zufrieden mit ihrer Leistung stieg sie nach dem Standsteiger vom Rad.“ Da wusste ich schon, dass es nicht ganz reichen wird,“ so Jana. „Hätte mir jemand gesagt, dass ich heute über 170 Punkte fahren werde, da hätte ich im Vorfeld diesem den Vogel gezeigt. Aber, dass dann nur 0,15 zu Gold fehlen, das ist natürlich blöd und ärgerlich.

Aber der Ärger war nur ganz kurz, denn ich war zufrieden wie ich gefahren bin. Da ich noch 2 weitere Jahre bei den Juniorinnen starten darf, bekomme ich ja nochmals 2 Chancen auf den EM-Titel, den ich natürlich gerne mal erringen möchte“ 173,76 Punkte ihr Ergebnis. Damit wurde Loredana Schneider (AUT) erneut Junioren-Europameisterin vor Jans Pfann und Alessa Hotz (SUI).

Aber nach der EM ist vor der EM. So auch bei Jana. „Jetzt gilt es neue Übungen zu lernen bzw. diese wir der Handstand ins Programm aufzunehmen“, so ihr Ausblick. „190 Punkte als Ausgangswert sollte in der neuen Saison schon auf meinem Wertungsborgen stehen.“

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